Debian 6 auf der NSLU2
Vorwort
Wer glaubt, dass mit dem Debian 5 das Ende der Fahnenstange erreicht ist, der täuscht sich ... zum Glück. Denn langweilig wird es einem mit der NSLU2 sicherlich nicht.
Allerdings wird es schwieriger, die NSLU2 mit einer aktuellen UNSLUNG Version zu versorgen, so wird wohl mehr und mehr Debian das bevorzugte OS auf der NSLU2 bleiben. Das zumindest für mich. Ich selbst hatte gedacht, dass mit Debian 5 auch der Support für die NSLU2 seitens der Community eingestellt wird, aber auch hier habe ich mich Gott sei Dank getäuscht. Ein User aus meinem Forum hat hierbei bemerkt, dass es auch für Debian 6 weiterhin die Möglichkeit gibt, die Schnecke mit einem Debian Linux zu versorgen. Eine grundlegende englische Anleitung findet Ihr unter folgender URL: http://www.cyrius.com/debian/nslu2/unpack.html
Stefan aus meinem Forum hat sich dann daran gesetzt, ein deutsches Tutorial zu verfassen, was wir dann zusammen ausgebaut haben. Diese umfassende deutsche Anleitung stelle ich hier nun auf MYSLUG in meine Tutorial Sammlung. An dieser Stelle auch noch einen herzlichen Dank an Stefan für seine prima Arbeit!
Wichtige Links
DEBIAN: http://www.debian.org
CYRIUS TUTORIAL: http://www.cyrius.com/debian/nslu2/unpack.html
GARGI.ORG TUTORIAL: http://www.gargi.org/showthread.php?4124-Debian-6-Squeeze-auf-einer-NSLU2-installieren
HINWEIS: Bitte achtet wie immer darauf, dass Ihr Euch beim Eingeben der folgenden Befehle nicht vertippt. Die NSLU2 wird in dem Tutorial geflasht. Hierbei übernehme ich keine Haftung für Schäden, die eventuell an der Hardware passieren können. Während des Flashvorgangs darf die Stromzufuhr oder die Netzwerkverbindung nicht unterbrochen werden. Wartet hier immer ab, bis der jeweilige Arbeitsschritt beendet ist. Nicht alle USB Sticks oder USB Festplatten sind für die NSLU2 geeignet. Eine Kompatibilitätsliste kann ich hierbei nicht zur Verfügung stellen und gebe auch keine Kaufempfehlung ab. Nehmt Euch für das Tutorial Ruhe und Zeit. Der Hersteller wird hierfür keinen Support geben.
Stick/HDD erstellen
Festplatte mittels fdisk (distributionsübergreifend) einrichten: An der Konsole könnt Ihr auf allen Linuxdistributionen via fdisk Eure Platte partitionieren. Steckt dazu Eure Festplatte an einen USB Port Eures Linuxrechners und stellt fest, welches Device die Platte ist. Dann sehen wir uns erstmal die Platte mittels folgendem Befehl an:
#fdisk -l /dev/sde
Disk /dev/sde: 60.0 GB, 60011642880 bytes
64 Köpfe, 32 Sektoren/Spur, 57231 Zylinder, zusammen 117210240 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x1e585210
Gerät boot. Anfang Ende Blöcke Id System
Wir haben hier eine 60GB Platte in unserem Beispiel. Die werden wir wie folgt einrichten:
1GB für Swap (Auslagerungspartition)
20GB für /
~40GB (den Rest) für /home
Dazu starten wir den fdisk und geben ein n für eine neue Partition ein:
# fdisk /dev/sde
Welcome to fdisk (util-linux 2.21.2).
Changes will remain in memory only, until you decide to write them.
Be careful before using the write command.
Befehl (m für Hilfe): n
Danach ein p für eine primäre Partition:
Partition type:
p primary (0 primary, 0 extended, 4 free)
e Erweiterte
Select (default p):p
Übernehmt die 1 für die erste Partition:
Partitionsnummer (1-4, Vorgabe: 1): 1
Den nächsten Wert nur mit Enter übernehmen:
Erster Sektor (2048-117210239, Vorgabe: 2048):
Danach legen wir 1GB an. Diese wird unsere Swap Partition:
Last Sektor, +Sektoren or +size{K,M,G} (2048-117210239, Vorgabe: 117210239): +1G
Perfekt, die korrekte Größe ist gesetzt:
Partition 1 of type Linux and of size 1 GiB is set
Dann die nächste Partition mit den gleichen Schritten wie oben anlegen. Root Partition:
Last Sektor, +Sektoren or +size{K,M,G} (2099200-117210239, Vorgabe: 117210239): +20G
Partition 2 of type Linux and of size 20 GiB is set
Bei der letzten Partition für Home dann einfach den Rest in meinem Beispiel übernehmen. Danach geben wir t ein, damit wir die Disk ID der ersten Partition verändern. Diese muss als eine SWAP Partition eingerichtet werden. Dazu t auswählen:
Benutze den Standardwert 117210239
Partition 3 of type Linux and of size 34,9 GiB is set
Befehl (m für Hilfe): t
Hier die erste Partition mit 1 auswählen und die Disk ID auf 82 setzen. Dann a auswählen und die 2. Partition. Das setzt hier den Bootflagg.
Danach übernehmen wir alle Änderungen mit w.
Wir sehen uns das Ergebnis erstmal an:
# fdisk -l /dev/sde
Disk /dev/sde: 60.0 GB, 60011642880 bytes
64 Köpfe, 32 Sektoren/Spur, 57231 Zylinder, zusammen 117210240 Sektoren
Einheiten = Sektoren von 1 × 512 = 512 Bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk identifier: 0x1e585210
Gerät boot. Anfang Ende Blöcke Id System
/dev/sde1 2048 2099199 1048576 82 Linux Swap / Solaris
/dev/sde2 * 2099200 44042239 20971520 83 Linux
/dev/sde3 44042240 117210239 36584000 83 Linux
Mit folgendem Befehl bereiten wir die SWAP dann vor:
#mkswap /dev/sde1
Swapbereich Version 1 wird angelegt, Größe = 1048572 KiB
kein Label, UUID=8ddf3269-9c3c-4229-9847-587ef1d36a1d
Die restlichen beiden Partitionen formatieren wir mit dem Ext3 Dateisystem:
mke2fs /dev/sde2
tune2fs -O has_journal -o journal_data /dev/sde2
tune2fs -O dir_index /dev/sde2
Ein kurzer Check:
e2fsck -D -f /dev/sde2
Da wir mit Ext3 ein journaling system verwenden deaktivieren wir boot time checks:
tune2fs -c 0 -i 0 /dev/sde2
Das bitte dann auch für Eure /dev/sde3 durchführen. Danach fahren wir wie folgt durch:
Wir mounten die Platte, wechseln auf die root Partition und holen uns das Image für die Debian Platte und entpacken die Debiandateien auf die Platte:
# sudo su
# mount /dev/sda2 /mnt
# mkdir /mnt/boot
# cd /mnt
# wget http://people.debian.org/~tbm/nslu2/squeeze/base.tar.bz2
# tar -xjvf base.tar.bz2
Jetzt die FSTAB auf Eure Partitionen einstellen:
# nano /mnt/etc/fstab
(in unserem Beispiel sieht diese wie folgt aus, ggf anpassen!):
# /etc/fstab: static file system information.
#
# <file system> <mount point> <type> <options> <dump> <pass>
proc /proc proc defaults 0 0
/dev/sda1 none swap sw 0 0
/dev/sda2 / ext3 errors=remount-ro 0 1
/dev/sda3 /home ext3 defaults 0 2
Gegebenfalls die resolf.conf ändern:
# nano /mnt/etc/resolv.conf
Hier könnt Ihr die Netzwerkadresse bereits an der Stelle von einer dynamischen IP auf eine feste umstellen. Andernfalls wird sich via DHCP die Adresse automatisch gezogen:
# nano /mnt/etc/network/interfaces
Beispiel:
iface eth0 inet static
address 192.168.0.4
netmask 255.255.255.0
broadcast 192.168.0.255
gateway 192.168.0.1
Jetzt hängen wir die Platte wieder sauber aus:
# cd /
# umount /mnt
Upslug2 installieren und Image flashen
Unter den Linuxdistributionen kann man sich das Programm Upslug2 recht schnell selbst kompilieren. Zunächst benötigt man das Programm upslug2. Dieses kompilieren wir selbst nachdem wir uns das Quellpaket besorgt haben: